Warum PPC und Prime Day zusammen gedacht werden müssen
Wenn es auf Amazon einen Tag gibt, an dem alles zusammenkommt – Aufmerksamkeit, Kaufbereitschaft, Wettbewerb – dann ist es der Prime Day. Für Seller ist er nicht nur eine Umsatzchance, sondern auch ein strategischer Prüfstein: Wer vorbereitet ist, kann nicht nur am Event selbst stark verkaufen, sondern nachhaltiges Wachstum einleiten.
PPC (Pay-per-Click) ist dabei das zentrale Steuerungsinstrument. Wer seine Kampagnen sinnvoll strukturiert, zur richtigen Zeit die richtigen Keywords pusht und sein Budget datenbasiert einsetzt, wird sichtbar – und profitabel. Doch genau hier liegt die Herausforderung: Viele starten zu spät, setzen unklare Ziele oder schalten einfach „mehr Ads“, ohne Plan. Die Folge: hohe Kosten, wenig Effekt.
Warum saisonale Events kein Ausnahmezustand sein sollten
Viele Seller reagieren auf Events wie den Prime Day, Black Friday oder das Ostergeschäft mit kurzfristigen Aktionen – spontan, hektisch, meist ohne Struktur. Erfolgreiche Marken hingegen betrachten Events nicht als Ausnahme, sondern als geplanten Verstärker funktionierender Systeme.
Wenn Sie rechtzeitig Ihre Ads mit Ihrer Eventplanung verknüpfen, können Sie nicht nur kurzfristige Peaks nutzen, sondern diese gezielt in langfristige Reichweite und Markenbindung überführen. Die entscheidende Frage lautet deshalb: Wie gut ist Ihre Basis?
Bevor Sie über Werbebudget, Timing oder Event-Taktiken sprechen, sollten Sie Ihre Produktpräsentation kritisch hinterfragen: Ist Ihre Positionierung klar? Wie relevant ist Ihr Produkt für Ihre Zielgruppe im Event-Kontext? Und wie gut konvertiert Ihre Produktdetailseite, wenn Traffic eintrifft?
Denn Werbung zum Event wirkt nur, wenn auch das Ziel überzeugt. Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag zur Amazon Listing Optimierung, um Ihre Basis rechtzeitig fit zu machen.
Kampagnenfahrplan für Events wie den Prime Day
Vorbereitung (2–3 Wochen vorher)
Starten Sie mit Sponsored Products, um Traffic aufzubauen und erste Keyword-Kombinationen zu platzieren. Ziel: relevante Daten sammeln und Zielgruppen identifizieren. Überwachen Sie erste Reaktionen genau – bereits hier erkennen Sie, welche Produktvorteile am besten ankommen.
Aufwärmen (1 Woche vorher)
Fokussieren Sie sich auf Produkte mit hoher Conversion-Wahrscheinlichkeit. Schalten Sie manuelle Kampagnen für Bestseller oder Geschenkideen mit emotionaler Ansprache. Aktivieren Sie erste Retargeting-Maßnahmen und testen Sie neue Anzeigenformate wie Sponsored Brands Video.
Event-Phase
Steuern Sie Budgets kontrolliert. Erhöhen Sie Ausgaben dort, wo die Performance bereits stabil ist. Nutzen Sie Remarketing über DSP für potenzielle Wiederkäufer:innen. Achten Sie auf Echtzeitdaten und reagieren Sie flexibel auf Verschiebungen bei Klickkosten oder Wettbewerb. Wenn Sie mit Amazon DSP oder Sponsored Display arbeiten, bietet die Amazon Learning Console strukturierte Lernpfade zu den Kampagnenformaten.
Nachbereitung (1 Woche nach dem Event)
Nutzen Sie das entstandene Momentum für Folgekampagnen. Platzieren Sie verwandte Produkte, analysieren Sie Keyword-Leistung und bewerten Sie das Verhältnis zwischen Klicks, Käufen und Rezensionen. Viele Nutzer:innen, die während des Events nicht gekauft haben, konvertieren erst in den Tagen danach – wenn sie erneut angesprochen werden.
Ergänzende Tipps erhalten Sie im Artikel Amazon Ads skalieren.
Was PPC-Kampagnen im Event-Zeitraum wirklich leisten
Richtig eingesetzte Werbung wirkt nicht nur kurzfristig. Wenn Ihre Event-Performance stimmt, profitieren Sie mehrfach:
– Ihre Marke wird wiedererkannt – Kunden erinnern sich an Ihren Auftritt
– Sie erhalten wertvolle Daten über Klickverhalten und Zielgruppen
– Amazon registriert Ihre Performance als Relevanz-Signal für künftige Rankings
Langfristig betrachtet ist eine gut gesteuerte Event-Kampagne ein Signal an den Algorithmus: Dieses Produkt ist relevant. Dieses Angebot wird geklickt und gekauft. Solche Signale stärken Ihre organische Sichtbarkeit – auch Wochen nach dem eigentlichen Event.
Gleichzeitig lernen Sie enorm viel über Ihre Zielgruppe. Welche Keywords führen zu Klicks? Welche Produktmerkmale werden gekauft? Welche Bilder performen besser? Nutzen Sie diese Erkenntnisse für die nächste Launch-Phase oder Ihre dauerhafte Werbestrategie. Für tiefere Keyword-Analysen lohnt sich ein Blick auf Tools wie Helium 10 oder Jungle Scout, um Trends rund um Prime Events gezielt zu identifizieren.
Fazit: Timing entsteht nicht spontan – es wird geplant
Events wie der Prime Day sind keine Marketing-Ausnahme. Sie sind planbare Bestandteile im Rhythmus eines erfolgreichen Amazon-Jahres. Wenn Sie PPC-Werbung frühzeitig mit Ihrer Eventstrategie verzahnen, entsteht mehr als Umsatz: Wiedererkennung, Rankingstabilität und echte Kundenbindung.
Nutzen Sie saisonale Peaks nicht nur zum Verkaufen – sondern zum Wachsen. Wer vorbereitet ist, gewinnt nicht nur den Moment, sondern baut nachhaltig Sichtbarkeit, Vertrauen und Marktanteile auf.