Warum der Erfolg nicht am Prime Day selbst beginnt
Der Prime Day ist mehr als nur ein Event – er ist ein digitaler Ausnahmezustand. Millionen von Amazon-Kunden sind auf der Suche nach Deals, Empfehlungen und schnellen Kaufentscheidungen. Laut einer Analyse von Jungle Scout erwarten über 70 % der Prime-Mitglieder gezielt Angebote zu ihren Lieblingsmarken – mehr Zahlen & Trends im Report. Doch was viele unterschätzen: Wer nur am Aktionstag aktiv wird, ist zu spät dran. Die Grundlage für einen erfolgreichen Prime Day wird Wochen vorher gelegt – durch gezielte Planung, strategische Werbemaßnahmen und eine klare Optimierung Ihrer Listings.
In diesem Leitfaden zeigen wir Ihnen, wie Sie sich systematisch auf den Prime Day vorbereiten – mit maximaler Wirkung und ohne Überforderung.
Phase 1: Jetzt starten – nicht erst im Juli
Bereits Anfang Juni sollten Sie Ihre Produkt-Auswahl finalisieren. Welche Artikel eignen sich für ein Prime-Angebot? Welche Lagerbestände sind realistisch verfügbar? Und welches Produkt hat das Potenzial, durch mehr Sichtbarkeit dauerhaft zu wachsen?
Wichtig: Wählen Sie nicht nur Ihre Topseller. Oft lohnt es sich, ein „Hidden Hero“ in den Fokus zu rücken – ein Produkt mit guter Marge, guter Bewertung und viel ungenutztem Potenzial.
Tipp: Prüfen Sie auch, ob Ihre Produkte für Prime Lightning Deals oder Best Deals zugelassen sind. Diese werden von Amazon besonders hervorgehoben – bei entsprechender Performance.
Phase 2: Angebotsstrategie definieren
Angebote sind das Herzstück des Prime Day – aber nicht jedes Discount-Angebot ist automatisch ein guter Deal. Eine Preisreduktion sollte strategisch kalkuliert sein: Rechnen Sie Ihre Marge durch, berücksichtigen Sie Werbekosten (ACOS) und setzen Sie klare Mindestziele. Nur so wissen Sie im Nachgang, ob der Prime Day für Sie profitabel war – oder nur laut.
Ein häufig übersehener Punkt: Verknappung schafft Relevanz. Nutzen Sie deshalb Formulierungen wie „nur heute“, „limitiertes Kontingent“ oder „Prime-exklusiv“. Solche psychologischen Trigger sind nicht neu – aber sie funktionieren, wenn sie ehrlich eingesetzt werden.
Phase 3: Listings und Bilder überarbeiten
Viele Seller investieren in Werbung – aber übersehen das Wichtigste: die Conversion. Wer mit schlechter Produktpräsentation in den Prime Day startet, verschenkt Potenzial.
Checkliste zur Vorbereitung:
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Ist der Titel klar und verständlich formuliert?
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Zeigen Ihre Bilder nicht nur das Produkt, sondern auch den Nutzen?
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Vermitteln Bullet Points und Beschreibung einen klaren Mehrwert?
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Haben Sie 10–20 frische Rezensionen gesammelt?
Erfahrung zeigt: Produkte mit aktuellen Bewertungen und emotionalen Bildern haben während großer Events signifikant bessere Conversion Rates.
Vertiefende Tipps finden Sie auch in unserem Beitrag zur Amazon Listing Optimierung.
Phase 4: Werbung gezielt hochfahren
Wenn Ihre Basis steht, können Sie ab Mitte Juni beginnen, Ihre Kampagnen sukzessive auszubauen. Wichtig ist, nicht abrupt mit hohen Budgets in den Prime Day zu starten. Besser: Frühzeitig relevante Keywords besetzen, Zielgruppen aufwärmen und Gebote schrittweise erhöhen.
Nutzen Sie sowohl Auto-Kampagnen für Reichweite als auch manuelle Kampagnen für Kontrolle. Besonders effektiv sind Remarketing-Kampagnen auf Amazon DSP, wenn Sie bereits Kundendaten oder Zielgruppenhistorie aufgebaut haben.
Mehr zum strukturierten Aufbau Ihrer Werbekampagnen finden Sie im Beitrag Amazon Ads skalieren – Mehr Sichtbarkeit, mehr Gewinn.
Phase 5: Nachbereitung ist Teil der Strategie
Der Prime Day ist vorbei – und jetzt? Genau jetzt beginnt die eigentliche Analyse. Prüfen Sie, welche Produkte performt haben, welche Kampagnen teuer waren und welche Listings vielleicht optimiert werden müssen.
Wertvoller Nebeneffekt: Viele Kunden, die am Prime Day auf Sie aufmerksam wurden, kommen in den folgenden Wochen zurück. Nutzen Sie deshalb die Zeit nach dem Event für Follow-up-Kampagnen, E-Mail-Marketing (wenn Sie Zugriff haben), Cross-Selling-Angebote oder Upgrades.
Fazit: Planen Sie wie ein Profi – verkaufen Sie wie ein Gewinner
Der Prime Day ist keine Glückssache. Mit der richtigen Vorbereitung machen Sie ihn zu einem der stärksten Verkaufstage des Jahres – und vielleicht sogar zum Ausgangspunkt für langfristiges Wachstum. Wer seine Angebote kennt, seine Zielgruppe versteht und systematisch optimiert, wird nicht nur gesehen – sondern auch gekauft.